Die LFD-Gruppe gewährleistet mit eigenen Wälzlager-Prüfständen, die Testläufe bis auf 300 % der Leistungsfähigkeit erlauben, seinen sehr hohen Qualitätsstandard.
LFD hat nun, zusätzlich zu den bereits bestehenden Prüfständen, mit dem Prüfstand WRM 1603 die Möglichkeit geschaffen, auch an kleinen Radiallagern Lebensdauererprobungen durchzuführen. Mit den variablen Einstellmöglichkeiten für Drehzahl, Kraft und Prüftemperatur kann ein sehr weites Spektrum von Prüfkonditionen abgedeckt werden.
Während des Lebensdauertests werden permanent die Körperschallwerte der Lager erfasst und der Prüfstand bei Erreichen der eingestellten Grenzwerte selbstständig abgeschaltet. Mit dem Prüfstand WRM 1603 können sowohl fettgeschmierte geschlossene Lager getestet werden als auch z.B. offene Lager im Ölsumpf betrieben werden. Über die zwischen 40°C und 80°C regelbare Prüftemperatur besteht eine weitere Anpassungsmöglichkeit an reale Kundenapplikationen. Beginnend ab 8 mm Wellendurchmesser können alle Lagertypen bis maximal 30 mm Wellendurchmesser in dem Prüfstand getestet werden.
Die Motordrehzahl ist zwischen 2.000 rpm und 10.000 rpm frei wählbar und deckt so ein weites Spektrum ab. Im Focus stehen aktuell Lagertypen wie z.B. Rillenkugellager 608 oder 6002, aber auch 6205, die im Vierersatz verbaut werden. Eine Besonderheit dieses Prüfstandes besteht in der Kraftaufbringung der Radiallast.
Bei den verwendeten kleinen Rillenkugellagern müssen Radiallasten zwischen 300 N und maximal 20.000 N aufgebracht werden. Für diese Bandbreite mit geringen Abweichungen im Betrieb kam daher kein Hydraulikzylinder infrage. Die präzise Belastung der Radiallager wird bei dem Wälzlagerprüfstand WRM 1603 mit einem Kniehebel bewirkt. Über die permanente Erfassung der Kraft mittels Kraftmessdose stellt ein Schrittmotor die Position des Kniehebels hochgenau nach, sodass die Radialkraft nahezu konstant gehalten wird.
Bei der anschließenden Wälzlageranalyse stehen zur Auswertung umfangreiche Protokolldateien zur Verfügung, da die aktuellen Sensorwerte alle zwei Sekunden gespeichert werden. Neben Drehzahl, Motorleistung, Radialkraft und Temperatur liegen in der aufgezeichneten Körperschallkurve weitere Informationen über den Prüflauf vor.
Radiale Belastung max. | 20.000 N |
Nenndrehzahl | 2000 rpm |
Drehzahl max. | 10.000 rpm |
Antriebsleistung | 3,7 KW |
Betriebstempatur | 40 - 90 °C |
Lagerabmessung d | 8 - 35 mm |
Lagerabmessung D | 22 - 62 mm |
Für die Weiterentwicklung der abgedichteten Rillenkugellager steht seit Mitte 2018 der Prüfstand WSF 1704 zur Verfügung. Die Wirksamkeit der Dichtungen kann nun in voreingestellten Konstellationen zu Umgebungseinflüssen praktisch überprüft werden. Grundsätzlich lässt sich zwischen Staubtrocken- und Nassprüfung sowie angetriebenem Innen- oder Außenring unterscheiden.
Bei der Staubtrockenprüfung wird mit Fremdpartikeln wie z.B. mineralischem Prüfstaub oder feinen Holzspänen aus einem Bunker über eine Vorportionierung eine definierte Menge „Verunreinigung“ auf die Lager geblasen.
Ein optimierter Luftauslass bringt die Partikel direkt in den Bereich der Dichtlippe. Die Menge der Partikel sowie Häufigkeit des Anblasvorganges sind in Grenzen frei definierbar.
Bei der Nassprüfung wird der Widerstand gegen Feuchtigkeitseintritt ins Lager überprüft. Hierzu stehen die Varianten Vernebelung, Spritzwasser oder Hochdruck zur Verfügung. Mit der unterschiedlichen Wasserbeaufschlagung werden entsprechende Umweltkonditionen für den Prüfstand reproduzierbar nachgebildet, z.B. Reinigungsvorgänge an landwirtschaftlichen Geräten.
Eine Kombination beider Prüfarten wird in der Schlammbadprüfung durchgeführt. Diese Variante läuft ausschließlich mit angetriebenem Außenring. Alle übrigen erwähnten Prüfungen können auch bei angetriebenem Innenring durchgeführt werden.
Nach Prüflaufende wird die Wirksamkeit der Dichtung analysiert, indem z.B. die Menge des Partikeleintritts beurteilt wird. Zur Auswertung stehen darüber hinaus die dokumentierten Sensorwerte in einer Protokolldatei zur Verfügung. Dort kann z.B. ausgelesen werden, welcher Fehler zum Abschalten des Testlaufes geführt hat.
Spritzwasserdruck max. | 3 bar |
Sprühwasserdruck max. | 10 bar |
Kärcherwasserdruck max. | 130 bar |
Nenndrehzahl | 2000 rpm |
Drehzahl max. | 10.000 rpm |
Antriebsleistung | 3,7 kW |
Lagerabmessung D | 22 - 62 mm |